»LASS UNS MACHEN, WAS WIR WOLLEN«

Von: Orga-Team der Feminismus AG
der DA (Direkte Aktion)


Frauen* sind in Gewerkschaften oft unterrepräsentiert, obwohl sie den größeren Teil der lohnabhängigen Klasse ausmachen. Wer kein Mann ist, trägt im Kapitalismus häufig zusätzliche Lasten. Feminist*innen in der FAU packen das Thema an.

gal ob in der Familie, am Arbeitsplatz oder im öffentlichen Raum, Frauen* stoßen immer wieder auf Diskriminierung, strukturelle Benachteiligung oder sexuelle Gewalt. Gleichstellungspolitik verfolgt mehr und mehr das Ziel, Frauen* zu verwertbaren Arbeitnehmer*innen zu machen. Genau wie Männern* begegnen Frauen* in jedem der genannten Bereiche ausbeuterischen Bedingungen. Jedoch führen patriarchale Strukturen gemeinsam mit den kapitalistischen Verhältnissen dazu, dass Frauen* und ihren Tätigkeiten weniger Wert beigemessen wird. Die vorherrschende geschlechtsspezifische Bildung und Erziehung verstärken das Bild von Frauen* beispielsweise als emotionale Care-Arbeiter*innen und zwar nicht nur in der Gesellschaft, sondern auch bei Frauen* selbst. Das Resultat ist, dass sie auf dem Arbeitsmarkt für ihre Arbeit schlechter bezahlt werden als Männer*, sowohl für die gleiche Arbeit als auch für Arbeiten, die als „Frauen*tätigkeiten“ wahrgenommen und bewertet werden. In der Folge sind sie häufiger prekären Arbeitsbedingungen ausgesetzt und öfter von Arbeitslosigkeit und (Alters-)Armut bedroht, es findet also eine „Feminisierung der Armut“ statt.

UNBEZAHLTE REPRODUKTIONSARBEIT

Niedrigere Löhne, Schikanen oder sexuelle Belästigung sind Teil der ausbeuterischen Arbeitsbedingungen und Formen der Diskriminierung von Frauen*, die sie nicht nur am Arbeitsplatz erfahren. So übernehmen Frauen* im Privaten die tradierte, ihrem Geschlecht zugeschriebene Rolle, was für sie unbezahlte Fürsorge- Haushalts- und Erziehungsarbeit bedeutet. Gleichzeitig wurden solche Aufgaben, wie Pflegearbeit, Haushaltshilfe, Kinderbetreuung sowie auch Sexarbeit entlang den Geschlechterlinien auf dem kapitalistischem Markt käuflich zugänglich gemacht. Diese Arbeiten sind jedoch unterbezahlt, befristet, illegalisiert, stigmatisiert und bleiben mehrheitlich ohne soziale Absicherung. Obwohl die prekarisierten Frauen* meistens lebenswichtige Arbeiten in der Gesellschaft übernehmen, haben sie selbst einen geringeren Spielraum, um ihr eigenes Leben zu gestalten. Dieser sozio-ökonomischen Zwänge bewusst, hat sich …