Call for Papers

Artikel gesucht für eine
neue Broschüre

 

ine der nächsten reso.media-Broschüren, die wir publizieren möchten, soll das Thema und den Titel „Klimagerechtigkeitsbewegungen und Anarchosyndikalismus“ haben.

Die Klimakatastrophe wird immer konkreter und fordert schon jetzt viele Tote, durch diese wird schon jetzt vor allem in den Gegenden der Welt, die besonders von Armut betroffen sind, großer Schaden verursacht. Neokoloniale Verhältnisse weltweit werden vielen Menschen in den Klimagerechtigkeitsbewegungen immer bewusster – der Kampf gegen diese wird immer wichtiger. Es gilt, allen Menschen weltweit ein selbstbestimmtes, herrschaftsfreies Leben ohne Armut in einer ökologischen und intakten Umwelt zu ermöglichen. Die ökologische und die soziale Frage müssen zusammen gedacht werden. Globale Gerechtigkeit kann nur global erreicht werden, wenn wirkliche Klimagerechtigkeit existieren soll.

Unserer Meinung nach braucht es so schnell wie möglich eine globale Umwälzung der herrschenden Verhältnisse, hin zu einer Gesellschaft ohne Kapitalismus, ohne Unterdrückung und ohne jede Form von Herrschaft. Hin zu einer klassenlosen Ökonomie und Welt-Gesellschaft, die nicht auf der Basis von Profitmaximierung und Konkurrenz basiert, sondern in welcher nach den wirklichen Bedürfnissen der Menschen produziert wird, jenseits von Wachstumszwang, Verschwendung von Ressourcen und sinnlosem Reichtum und Konsum bei gleichzeitigen schlimmsten Armutsverhältnissen weltweit.

Wir brauchen also einen „System Change, not Climate Change“, wie die Klimagerechtigkeitsbewegungen richtig feststellen.

Daß dieser nicht über Parteien und Parlamentarismus erreicht werden kann, wird immer mehr Menschen auch in den Klimagerechtigkeitsbewegungen klar. Parteien wie zum Beispiel „Bündnis 90/Die Grünen“ behaupten gerne im Wahlkampf viel, und können dabei leider sogar bei Teilen der Bewegung „Fridays for Future“ Illusionen in Wahlen wecken und erzeugen. Was Parteien aber machen, ist, das Bestehende zu verwalten und damit aufrecht zu erhalten – und zu stabilisieren – sie sind kein sinnvolles Werkzeug für Bewegungen von unten. Grundlegende, notwendige Veränderungen sind auf diesem Wege nicht erreichbar.

Bewegungen gegen den Kapitalismus und für Klimagerechtigkeit müssten also unserer Meinung nach außerhalb des Parlamentarismus kämpfen und wirken. Und sie müssen antimilitaristisch gegen jeden Krieg und für eine entmilitarisierte, staatenlose Welt ohne Rüstungsindustrien und strukturelle Gewalt kämpfen.

reso.media ist ein anarchistisches Medienprojekt. Wir sehen uns als Teil der Bewegungen des Anarchosyndikalismus und des kommunistischen Anarchismus, wollen diese Bewegungen mit unserer Tätigkeit stärken.

Wir denken, dass die Klimagerechtigkeitsbewegungen und die anarchosyndikalistischen Basisgewerkschaften sich vernetzen sollten, um zusammen wirksam sein zu können, mit dem Ziel einer globalen sozialen Revolution. Dafür braucht es auch Klassenkampf von unten, Widerstand für eine Überwindung der Klassengesellschaft. Das ist eine große Aufgabe – neben Aufklärung, Bildung, Vernetzung, vielfältigem Widerstand gegen Projekte und Infrastruktur des fossilen Kapitalismus ist es daher unserer Meinung nach wichtig, hier und „im globalen Süden“ eine sozialrevolutionäre Gewerkschaftsorganisierung in basisdemokratischen Gewerkschaften wie der FAU, die Freie Arbeiter*innen Union, und anderer anarchosyndikalistischen Gewerkschaften zu schaffen und zu stärken. Die internationale anarchosyndikalistische Bewegung hat eine lange Geschichte in vielen Teilen der Welt. Daran gilt es anzuknüpfen.

Wir müssen das Privateigentum an Produktionsmitteln, Häusern und Boden überwinden. In den vergesellschafteten Betrieben ist eine Selbstverwaltung und Dezentralisierung der Ökonomie notwendig, ein Arbeiten auf der Basis von globaler Kooperation statt Konkurrenz und Standortnationalismus der konkurrierenden „Wirtschaftsstandorte“ mit all den Sachzwängen dieses Systems. Nur mit einer Organisierung der Lohnabhängigen und der Menschen, die erwerbslos sind, könnte so etwas gelingen. In den Stadtteilen und Häusern und auf den Feldern der Landwirtschaft ist ebenso eine Vernetzung und Selbstorganisierung der Menschen notwendig, welche mit den selbstorganisierten Basisgewerkschaften und innerhalb dieser zusammen agieren könnten. Und es braucht feministische Selbstorganisierung, antirassistische Netzwerke und globale Solidarität, die auch global vernetzt ist.

  • Keine Klimagerechtigkeit ohne die Überwindung von Neokolonialismus, Rassismus und Patriarchat.
  • Keine Klimagerechtigkeit ohne Bewegungsfreiheit für alle Menschen und ohne Selbstorganisation der Betroffenen.
  • Keine Klimagerechtigkeit ohne Abschaffung von allen Grenzen und der Festung Europa.
  • Keine Klimagerechtigkeit ohne Klassenkampf von unten.
  • Keine Klimagerechtigkeit ohne Überwindung von jeder Herrschaft von Menschen über Menschen.

Wir wollen eine Broschüre publizieren, in der verschiedene Menschen darüber nachdenken, wie eine solche Zusammenarbeit geschaffen werden kann. Im letzten Jahr haben wir die Dokumentation „Der laute Frühling“ gezeigt. In dieser werden genau solche Fragen reflektiert und thematisiert, der Film kann hier angesehen werden.

Wir halten den Film für inspirierend. Es gab nach dem gezeigten Film das Bedürfnis im Publikum, sich im Sinne des Filmes zu vernetzen, unsere geplante Broschüre soll einen Beitrag dazu leisten.
Natürlich wollen wir von reso.media auch die Basisgewerkschaft FAU stärken. Wir wünschen uns einen Anarchosyndikalismus, der auf der Höhe der Zeit ist.

Über Autor*innen, welche zu dem oben Skizzierten etwas schreiben möchten, würden wir uns sehr freuen. Die geplante Broschüre soll ein Sammelband von ungefähr 120 Seiten Umfang sein.

Schreibt gerne an kontakt(at)reso.media, wir freuen uns über Artikeleinsendungen und melden uns dann bei Euch.

Anarchosyndikalistische Grüße von reso.media